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AutorenbildJeannette Kriesel

Warum triggert mich mein Kind so sehr?

Aktualisiert: 3. Nov.

Quick-Blog: Bindung & Beziehung

Getriggerte und wütende Mutter schimpft mit ihrem Kind von oben herab

Warum triggert mich mein Kind so sehr?


Dein Kind triggert genau die Programme, die tief in dir gespeichert sind und gehören zu deiner Geschichte, nicht zu deinem Kind.


Fakt ist:

95% deiner Entscheidungen laufen unbewusst ab. Meist lässt dich dein Unterbewusstsein schon „agieren“, bevor du überhaupt weißt, was los ist. Das heißt: Da läuft ein Programm ab, gespeist aus Erinnerungen, Erlebnissen und Glaubenssätzen, die dein Unterbewusstsein als möglicherweise hilfreich abgespeichert hat. Wenn dein Kind dich triggert, zeigt es das lediglich, dass du mit einigen Themen nicht im Frieden bist. Betrachtet man getriggerte Momente als Einladung zur Selbstreflexion, kann man zu erstaunlichen Erkenntnissen kommen, die echte Veränderung schaffen.


Über dein Kind:

Kinder haben ein enormes Gespür. Es zeigt dir – manchmal brutal direkt – die Dinge, die du vielleicht schon lange erfolgreich verdrängt hast. Kinder drücken nicht unsere Knöpfe, um uns zu ärgern. Sie zeigen uns die Punkte, an denen wir an uns arbeiten dürfen.


Vergleich:

Stell dir vor, du hast einige alte Kisten mit Dingen, die dich auf unangenehme Weise Vergangenes erinnern, auf dem Dachboden abgestellt. Jedes Mal, wenn dein Kind etwas „triggert“, holt es alte Dinge aus irdendeiner dieser Kisten und hält sie dir vor die Nase. Nicht, um dich zu ärgern, sondern weil sie eben da sind. Wenn dein Kind dich triggert, dann nur, um dich daran zu erinnern, dass du mal auf dem Dachboden aufräumen solltest.


Ich sehe das so:

Kinder sind wie ein Spiegel – und manchmal zeigen sie uns das Bild, das wir am liebsten ignorieren würden. Das mag hart sein, aber es ist auch eine Einladung, uns mit diesen unbewussten Mustern zu beschäftigen, statt uns von ihnen steuern zu lassen.


Aus eigener Erfahrung:

Bei mir hat es lange gedauert, bis ich kapiert habe, dass mein Kind nicht das Problem ist, sondern mein eigener „Autopilot“, der ab und zu durchdreht. Zu verstehen, dass diese Trigger eher etwas über mich aussagen, hat vieles verändert. Mein Kind ist jetzt nicht mehr der „Auslöser“ – es ist der Wecker, der mich wachrüttelt.


Kein Tipp, sondern ein Impuls:

Mach dir bewusst, was wirklich passiert, wenn dein Kind dich triggert. Frag dich: „Was an diesem Verhalten bringt mich so auf die Palme – und warum?“ Vielleicht ist es Zeit, den Dachboden mal zu entrümpeln. Das kann furchtbar zeitaufwendig und anstrengend sein, es gibt allerdings nichts, was sich mehr lohnt als genau damit zu beginnen.


Disclaimer:

Das hier ist kein Vorwurf an Eltern, die von ihren Kids ab und zu einfach nur mal genervt sind. Der Alltag mit Kindern ist oft fordernd, und niemand muss ständig in Selbstreflexion schwelgen. Aber wenn Situationen sich wiederholen und festgefahren sind, lohnt es sich, tiefer zu schauen, woher das kommt.


Einladung:

Fühlst du dich von deinen eigenen Emotionen manchmal überrollt? Wenn du Lust hast, dich auf eine Reise zu dir selbst zu begeben und die Trigger wirklich zu verstehen, bin ich für dich da. Melde dich, und wir arbeiten daran, dass der Autopilot öfter mal Pause hat.

 


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