Quick-Blog: Schule und Lernen
Was tun, wenn mein Kind nicht lernt?
Dein Kind lernt ununterbrochen. Nur vielleicht nicht das, was andere wollen!
Fakt ist:
Kinder lernen ständig – und zwar aus allem:
Kinder sind wahre Lernmaschinen. Sie lernen beim Spielen, Beobachten, Herumprobieren. Auch wenn es vielleicht nicht das ist, was auf dem Lehrplan steht, verinnerlichen sie so vieles, das für ihre Entwicklung wichtig ist – und das ganz automatisch, weil es kein Kind auf der Welt gibt, das nicht lernt.
Lernen verläuft exponentiell, wenn echtes Interesse da ist:
Wenn Kinder etwas wirklich interessiert, saugen sie Wissen mühelos auf. Sie lernen dann nicht nur die Fakten, sondern verstehen Zusammenhänge, wie von selbst und vergessen einmal Gelerntes nicht mehr. Wichtigste Voraussetzung: Interesse ist dabei der Motor, der das Lernen beschleunigt, denn ohne dieses Interesse bleibt das Gelernte oft nur an der Oberfläche.
Ohne Begeisterung oder Freude bleibt Lernen leer:
Wenn Lernen nur als Pflicht oder als Aufgabe gesehen wird, verliert es an Wert. Das Wissen bleibt oft nur kurzfristig hängen und wird schnell wieder vergessen. Wenn Kinder hingegen begeistert sind, bleibt das Gelernte nicht nur länger im Kopf, sondern prägt auch ihre Denkweise und Neugier für zukünftige Herausforderungen.
Lernen hat nur dann Bedeutung, wenn es uns emotional berührt:
Wissen, das in uns etwas auslöst, bleibt haften. Ein Kind, das zum Beispiel Pflanzen und Tiere liebt, lernt mit Herzblut alles über die Natur und wird das Wissen mit seinem Leben verbinden. Das hat einen bleibenden Wert, während reine Fakten ohne Bezug oder Bezug zum Alltag oft ins Leere laufen.
Über dein Kind:
Dein Kind ist keine Festplatte, die beliebig beschrieben werden kann. Es lernt durch Entdecken, Erleben und oft durch Dinge, die es einfach faszinieren, auch wenn das nicht immer Mathe ist. Ein Kind, das begeistert ist, lernt von alleine. Wenn’s aber gezwungen wird, passiert oft das Gegenteil: Lernen wird zur Tortur und verliert an Magie.
Vergleich:
Ganz ehrlich: Wann hat dich zuletzt jemand nach der dritten Binomischen Formel oder den Aufgaben jeder einzelnen Zellenorganelle gefragt? Eben, kommt im Alltag eher nicht vor. Hältst du dich deshalb für unterbelichtet? Wahrscheinlich nicht. Die Welt dreht sich weiter und du hast nach der Schule hoffentlich das gelernt oder studiert, was dich interessiert hat. Unsere Kinder können sich das leider in der Schule nicht aussuchen.
Ich sehe das so:
Kinder brauchen mehr Raum für freies Lernen! Wissen entsteht aus Begeisterung, Neugier und der Freiheit, Fehler zu machen zu dürfen. Unser System legt aber oft den Fokus auf vorgefertigte Antworten, statt den Prozess des Entdeckens wertzuschätzen. Aber wie soll es sonst funktionieren? Wenn man sich damit auseinandersetzt, findet man viele großartige Pioniere, die wissen, wie es gehen kann.
Aus eigener Erfahrung:
Während meiner Schulzeit habe ich pflichtbewusst gelernt – nur leider kaum etwas fürs Leben. Ich war eine ganz ordentliche Schülerin, aber über den Schulstoff von damals, weiß ich heute so gut wie gar nichts mehr? Weil mich kaum etwas davon wirklich gepackt oder inspiriert hat, sondern dafür gesorgt hat, dass Lernen Pflicht und eine Last ist. Dabei kann das Lernen so viel mehr sein, wären die Interessen unserer Kinder für Schulen richtungsweisend.
Kein Tipp, sondern ein Impuls:
Frage dich: Warum ist es dir so wichtig, dass dein Kind exakt das lernt, was andere vorgeben? Vielleicht ist der Freiraum, den dein Kind sich nimmt, das eigentliche Geschenk. Kinder lernen auf ihre eigene Weise und oft ist das mehr, als wir ahnen.
Einladung:
Merkst du, dass es dir schwerfällt, loszulassen und dein Kind seinen Weg finden zu lassen? Manchmal hilft ein Perspektivwechsel, um die Lernreise entspannter zu gestalten. Ich begleite dich gern dabei, den Druck rauszunehmen und deinem Kind Raum für echtes Lernen zu geben.
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