Quick-Blog: Kindliche Entwicklung
Wie kann ich mein Kind am besten fördern?
Dein Kind wird nicht durch volle Nachmittage gefördert, sondern durch Freiraum zum Entfalten.
Fakt ist:
Das Beste für unsere Kinder wollen, bedeutet nicht, dass wir auch immer wissen, was das ist. Denn meistens kommt das „Fördern“ eher wie ein Hochleistungsprogramm daher. Frühförderung bei Sprachen, Instrumenten, Sport? Klingt im ersten Moment sehr engagiert, bis Kinder anfangen, sich permanent mit anderen zu vergleichen und sich als Versager fühlen, wenn sie nicht schnell genug „funktionieren“. Ein durchgeplanter Alltag und der ständige Druck, „mehr“ zu können, lassen die Zeit zum einfach mal Kindsein auf der Strecke. Fördern heißt nicht, die Tage vollzustopfen – sondern viel eher, Raum zum Durchatmen zu lassen, damit die Kinder ihre ganz eigenen Interessen entwickeln können.
Über dein Kind:
Dein Kind wächst nicht nur durch neue Fähigkeiten, sondern durch Zeit zum Trödeln, Spielen und Ausprobieren. Zeit, in der es keine Leistung bringen muss. Zeit, in der es die Freiheit hat, Stärken selbst zu entdecken. Die kleinen, unspektakulären Momente – die sind die Bausteine für Selbstvertrauen und eine gesunde Entwicklung. Ein Kind, das den ganzen Tag unter Spannung steht, ist abends oft zu müde, um überhaupt noch Lust auf „echte“ Freizeit zu haben.
Vergleich:
Stell dir vor, du hetzt von Termin zu Termin, kaum Pausen, wenig Luft zum Durchatmen – und zwar täglich. Deine Freundinnen haben bereits aufgegeben, dich zu fragen, ob du zum vereinbarten monatlichen Mädels-Abend kommst. Kein Raum für spontane Ideen, kein Moment, um ein bisschen zu lesen oder einfach mal nichts zu tun. Alles ist durchgetaktet, weil irgendjemand entschieden hat, dass du nur so besser wirst und alles irgendwann mal nützlich sein könnte.
Ich sehe das so:
Für mich gilt „weniger“ wirklich „mehr“. Ein Kind, das aus Angst, Erwartungen nicht zu erfüllen, ständig „funktioniert“, entwickelt nicht seine wahren Stärken – es passt sich nur an. Wirkliche Förderung passiert nicht, weil wir möglichst viele Kurse buchen, sondern weil wir unser Kind so akzeptieren, wie es ist.
Aus eigener Erfahrung:
Ich hatte auch diesen Anspruch, dass meine Kinder gewisse Dinge können müssen und habe damit weder mir noch meinen Töchtern einen Gefallen getan. Ich habe, ohne es zu merken, enormen Druck ausgeübt mit dem Ergebnis, dass die Mädels einfach „dicht“ gemacht haben. Als ich gefunden habe, warum ich das so gehandhabt habe, löste sich der Knoten. Es war großartig zu beobachten, was sich daraus entwickelte. Nämlich intensives und dauerhaftes Interesse für Themen, für die sich meine Kinder selbst entscheiden durften.
Kein Tipp, sondern ein Impuls:
Frag dich mal ehrlich, ob dein Kind wirklich noch mehr Struktur braucht, oder einfach nur Raum, um eigene Interessen zu entdecken. Vielleicht ist das größte Geschenk, das du ihm machen kannst, genau das: Zeit, die es selbst gestalten darf.
Disclaimer:
Natürlich hat jedes Kind unterschiedliche Bedürfnisse. Manche Kinder lieben strukturierte Aktivitäten und blühen dabei auf. Aber für die meisten ist ein ausgewogenes Maß wichtig, um sich frei und selbstbestimmt entwickeln zu können.
Einladung:
Wenn du spürst, dass der Spagat zwischen Förderung und Freiraum für dich schwierig ist, lass uns gemeinsam hinschauen. Manchmal hilft ein neutraler Blick, um festzustellen, wo zu viel Druck entsteht und wie wir den Alltag entspannen können. Melde dich und ich unterstütze dich dabei, den richtigen Weg für euch zu finden.
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