Quick-Blog: Kindliche Entwicklung
Wie kann ich meinem Kind Respekt beibringen?
Respekt lässt sich nicht „beibringen“, wenn du es nicht vorlebst.
Fakt ist:
Kinder lernen Respekt nicht dadurch, dass wir ihnen unsere „Regeln“ wie Gebote aufzwingen. Sie lernen Respekt durch Vorleben und durch den Umgang, den wir als Eltern mit ihnen und anderen pflegen. Klar, Grenzen setzen ist wichtig, aber respektvoll sein heißt nicht, alles immer stur durchzuziehen. Ein Kind, das mit Respekt behandelt wird, lernt automatisch, was das bedeutet – und zwar authentisch, nicht weil es Angst vor Konsequenzen hat.
Über dein Kind:
Für Kinder ist die Welt ein Ort, den sie erst einmal verstehen müssen – und das geht nicht ohne Fehler und „Grenzüberschreitungen“. Jeder kleine „Test“, den sie mit uns machen, ist für sie eine Art Übung, um die Welt zu begreifen. Wenn wir das ein bisschen gelassener sehen könnten, würden wir auch weniger in die Versuchung kommen, zu schimpfen. Die Kinder brauchen das Gefühl, dass sie geliebt werden, besonders dann, wenn sie in unseren Augen „Fehler“ machen.
Vergleich:
Stell dir vor, dein Partner oder deine Partnerin würde dir ständig erklären, wie du dich verhalten sollst – und jedes Mal mit einem kritischen Blick und strengem Ton, wenn du „falsch“ reagierst. Würdest du dich dadurch respektiert fühlen? Oder eher wie ein Kind, das belehrt wird? Kinder empfinden genauso: Respekt lernen sie, wenn sie ihn selbst erfahren und nicht, wenn wir ihn als „Regel“ durchsetzen.
Ich sehe das so:
Wenn Respekt nur heißt, dass wir unseren Willen durchsetzen, geht die echte Chance verloren: nämlich, dass dein Kind versteht, was Respekt wirklich bedeutet. Bindung entsteht nicht durch „Regeln von oben“, sondern da, wo beide Seiten Raum haben – ohne dass einer klein beigeben muss.
Aus eigener Erfahrung:
Ich selbst habe das jahrelang falsch gemacht – immer gedacht, das Kind müsse „folgen“. Erst als ich selbst entspannter wurde, merkte ich, wie schnell Kinder kooperieren, wenn sie das Gefühl von Gleichwürdigkeit erfahren.
Kein Tipp, sondern ein Impuls:
Frag dich mal, was Respekt für DICH bedeutet. Willst du, dass dein Kind sich vor dir fürchtet, oder möchtest du, dass es wirklich versteht, warum es dich respektieren kann? Wenn du dich selbst respektierst und das ehrlich vorlebst, wird dein Kind es ohne viele Worte verstehen.
Disclaimer:
Natürlich ist jede Familie anders. Manche Kinder reagieren super auf klare Anweisungen, andere brauchen mehr Freiraum. Es geht nicht um Schwarz-Weiß-Denken, sondern um ein individuelles Herangehen, das zur Familie passt.
Einladung:
Hast du das Gefühl, dass ihr oft im „Erziehungs-Kampfmodus“ seid? Ich helfe dir gern dabei, Wege zu finden, wie ihr ohne Druck und Stress eine entspannte Beziehung aufbauen könnt. Schreib mir einfach!
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